Anfang Juni eröffnete die Bio-Großbäckerei Herzberger in der Fuldaer Innenstadt ihre erste Outlet-Filiale. „Wir bieten hier unsere Backwaren aus Überproduktion zu günstigen Preisen an, um der Lebensmittelverschwendung entgegen zu wirken“, erklärt Bianca Röhrig, Marketingleiterin von Herzberger die Idee dahinter. Anders als im Vortragsladen, sind alle Produkte frisch.
Die Gründe für eine Überproduktion sind vielfältig: Zu Beginn muss eine bestimmte Menge an Teig angesetzt werden, damit das Produzieren ökonomisch sinnvoll ist. Um Energie zu sparen und damit auch Kosten zu senken, wird jeweils in voll belegten Öfen gebacken. Den exakten Absatz zu kalkulieren ist schwer möglich, da noch nicht feststeht, ob alle Backwaren einen Abnehmer finden.
Selbst wenn man dies könnte, rechnen die Bäcker einen gewissen Ausschuss mit ein: Nicht jedes Brot oder Brötchen gelingt und entspricht damit nicht den Qualitätsrichtlinien. Daher backen Sie zusätzlich etwas mehr.
Brot, Wurst und Wasser – aber kein Biogas
Bislang landete die Überproduktion von Herzberger in der Biogasanlage. Das hat sich geändert, denn was heute nicht im Bio-Outlet verkauft wird, verteilt die Fuldaer Tafel an Bedürftige.
Darüber hinaus befindet sich im Sortiment des Bio-Outlets Produkte der Schwestergesellschaften: Wasser von Lebensgut und Wurst der Kurhessischen Fleischwarenfabrik, die vielleicht nicht akkurat geschnitten ist und daher auch günstiger angeboten wird. Kunden bekommen nicht an jedem Tag die vollständige Produktpalette, sondern eben das, was tatsächlich übrig ist.
Doch die günstigen Preise wirken sich aus, denn Gewinne erzielt die Herzberger Bäckerei keine. Trotzdem wird nicht gespart. Die Verkäufer und Verkäuferinnen erhalten den Lohn, der im Unternehmen üblich ist. „Wir möchten die Lebensmittel aus Überproduktion sinnvoll verwenden und daher reicht es uns, wenn die Kosten gedeckt sind“, sagt Bianca Röhrig.
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