In 17 Filialen des Bio-Fachhändlers SuperBioMarkt aus dem nordrhein-westfälischen Münster ist seit dieser Woche Bio-Wasserbüffelfleisch vom Roastbeef bis Gulasch in den Frischetheken zu finden. Nimmt die Kundschaft die Produkte an, ist ein dauerhaftes Angebot möglich.
Die Wasserbüffel werden extensiv auf dem nach Richtlinien des Anbauverbands Biokreis zertifizierten Bauernhof von Reinhold Müller in Wegberg (NRW) gehalten. Teils beweiden die Tiere Natuschutzflächen. Der Landwirt hat sogar eigens Acker in Dauergrünland umgewandelt, um dadurch die lokale Artenvielfalt zu erhöhen und einen wertvollen CO2-Speicher bereit zu halten. „Wir Landwirte müssen auch Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen und dafür viel mehr Dauergrünland vorhalten. Auf die Politik und staatliche Förderungen dürfen wir nicht warten“, erklärt Müller.
Die Leistungen für den Umweltschutz und Tierwohl sollen auch die in Teilen preissensibler gewordenen Bio-Konsumenten überzeugen. „Die Argumente sind auf unserer Seite: Wir können das Fleisch bis zum einzelnen Tier zurückverfolgen. Diese Art der Transparenz in Sachen Erzeuger und Tierhaltung ist der Kundschaft einen gewissen Preis auch wert“, ist Linus Weistropp, Marketingleiter SuperBioMarkt, überzeugt. Spezielle Werbeaktionen sind nicht geplant, stattdessen ist das Verkaufspersonal argumentativ geschult. „Das aktive Empfehlen wird den Verkauf ankurbeln.“
Zugreifende Kundschaft entscheidet
Am 10. August kamen vier Wasserbüffel in der Schlachterei Heiner Schmitz aus Grefath an die Haken, zerlegt und verarbeitet wird im Hause Biofleisch NRW – dem Hauptlieferant für die SuperBioMarkt-Frischetheken. Dort ist in den Filialen in Münster, Oldenburg, Osnabrück, Bielefeld, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Rheine und Düsseldorf das Bio-Wasserbüffelfleisch ab dieser Woche zu finden.
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Mit besonderen Produkten möchte Biofleisch NRW seine Spezialitäten-Kompetenz aufzeigen und gleichzeitig es dem Bio-Fachhandel ermöglichen sein Profil zu schärfen. „Das Alleinstellungsmerkmal der Verbandsware ist schon lange weg, die gibt es heutzutage auch beim Discounter. Daher ist eine andere Exklusivität gefragt“, erklärt Geschäftsführer Andreas Sperber.
Sein Ziel ist eine langfristige Kooperation mit Bio-Landwirt Reinhold Müller. „Jeden Monat könnten wir garantiert vier bis fünf Tiere abnehmen.“ Die Kundschaft hat es mit ihrer Nachfrage in der Hand, ob aus der einmaligen Aktion ein dauerhaftes Angebot wird. Für Biofleisch NRW sind die Wasserbüffel kein Marketing-Gag, sondern der Verarbeiter setzt sich seit jeher für besondere Rassen wie Rotes Höhenvieh, Angler Sattelschwein und Bunte Bentheimer ein.
Nachtrag 28. September 2023: Kurz nach der ersten Testaktion steht fest, Fleisch und Wurst vom Bio-Wasserbüffel kommt als monatliches Angebot ins Sortiment. Als nächster Liefertermin ist der 19. Oktober vorgesehen und es bleibt bei den ausgewählten 17 Filialen.
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